Kursnummer | 801001EF |
Dozent |
Dr. Jens Gründler
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Datum | Montag, 28.04.2025 19:00–21:00 Uhr |
Anmeldeschluss | 28.04.2025 |
Gebühr | 5,00 EUR |
Ort |
Rathaus
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Die psychiatrischen Einrichtungen wurden im Nationalsozialismus zu Laboren der 'Rassenhygiene'. Die Patientinnen und Patienten wurden als "lebensunwerte, nutzlose Esser" deklariert, als "Ballastexistenzen", die von der "Volksgemeinschaft" versorgt werden mussten. Als erste Maßnahme ließen die Nationalsozialisten ab 1934 zahlreiche Insassen von Anstalten unter Zwang sterilisieren. Ab September 1939 ermordete man Patientinnen und Patienten in polnischen Psychiatrien, Kinder in den sogenannten "Kinderfachabteilungen" und schließlich Erwachsene in der Aktion T4 zwischen 1940 und 1941. Nach Ende dieser offiziellen "Euthanasie"-Maßnahmen war das Morden aber nicht zu Ende, sondern wurde von Berlin aus in andere Anstalten verlegt. Bis zum Ende des Krieges setzte man diese dezentralen Mordprogramme um. Auch nach dem Ende der Kriegshandlungen ging das Sterben aber weiter, weil man Lebensmittel, Medikamente oder auch Heizmaterial in den Anstalten für psychisch Kranke und Menschen mit Behinderungen im Krieg besonders stark rationiert hatte.
Im Vortrag wird Jens Gründler diese Maßnahmen für Westfalen nachzeichnen und auf die Kriegsendphase und die zahlreichen, auch personellen Kontinuitäten in der Zusammenbruchsgesellschaft eingehen.
Biographische Kurznotiz
Jens Gründler (*1971) ist wissenschaftlicher Referent für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster. Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Geschichte von ‚Blindheit‘ und ‚Gehörlosigkeit‘; Kinderkuren und ‚Verschickungskinder‘; Geschichte der Migration im 20. Jahrhundert; Sozialgeschichte der Psychiatrie. Derzeit erarbeitet er eine Studie zu Wohnverhältnissen von Migranten in ländlichen Regionen Deutschlands zwischen 1970 und 2010 sowie eine Studie zur Geschichte der LWL-Förderschulen im 20. Jahrhundert.
Kooperationsveranstaltung der VHS Warendorf mit dem Kreisheimat- und Geschichtsverein Kreis Warendorf und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
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