Skip to main content Skip to page footer

Notfallvorsorge und Katastrophenschutz - Infoveranstaltung am 17. November in der VHS Warendorf

Feuerwehr und die Volkshochschule (VHS) Warendorf haben das Angebot gemeinsam entwickelt, um Menschen zu gewinnen und auszubilden, die Bürgerinnen und Bürgern in Warendorf und den Ortsteilen die Notwendigkeit von Eigenvorsorge im Fall von Katastrophen verdeutlichen sollen. Gesucht werden Menschen, die Zeit und Lust haben, als Multiplikatoren aktiv zu werden.

Im Falle eines Falles braucht es mehr helfende Hände als die von Behörden und denen, die ehrenamtlich in Organisationen wie Feuerwehr, Malteser-Hilfsdienst, DRK oder THW tätig sind: „Im Katastrophenfall können wir nicht allen helfen, sondern denen, die sich nicht selbst helfen können wie beispielsweise ältere Menschen, Kinder und Kranke“, betont Frank Sölken, Amtsleiter und Leiter der Feuerwehr Warendorf. Alle anderen sollten in der Lage sein, sich zum Beispiel im Fall eines länger andauernden Strom- und/oder Heizungsausfalls, eines Starkregenereignisses oder einer gestörten Trinkwasserversorgung selbst zu helfen. Leider sei das Thema Selbstvorsorge in vielen Köpfen noch zu wenig präsent, was wiederum nicht verwunderlich sei, da nicht dauernd Katastrophen über die Stadt hereinbrächen.

Jetzt ist Zeit, sich auf Krise vorzubereiten

Wie entscheidend es aber ist, im Notfall vorbereitet zu sein, zeigt die VHS-Leiterin Dr. Mareike Beer auf: „Aktuell haben wir eine Luxussituation. Denn wir haben Zeit, uns auf die mögliche Krise vorzubereiten und dafür Kompetenzen anzueignen“, stellte Beer heraus, dass das Erfolg versprechender sei als sich im Krisenmodus erst zu fragen, was zu tun sei. Um dann womöglich festzustellen, dass es an vielem fehlt – an Batterien, Kerzen, Feuerholz, Lebensmitteln, Vorräten jeglicher Art.  Ebenso betonte Sölken, dass es immer darum gehe, „vor der Lage zu bleiben“ und nicht hinter ihr herzurennen. „Wir sind nicht mehr im Frieden, aber auch nicht im Krieg“, umriss der Feuerwehrchef die aktuelle Situation. Die Bedrohung der kritischen Infrastruktur sei real – ein Ausfall denkbar.

Die Veranstaltungsreihe möchte Interessierte ab 18 Jahren ansprechen genauso wie Menschen im Ruhestand, die ihr Wissen weitertragen und ihre Erfahrungen einbringen möchten – nicht nur innerhalb der Familie, im Freundeskreis und in der Nachbarschaft, sondern auch darüber hinaus: Je mehr Bürgerinnen und Bürger vorbereitet und gut informiert seien, desto weniger hätten zudem Falschnachrichten eine Chance, stellten Dr. Mareike Beer und Frank Sölken fest.

Infoveranstaltung am 17. November

Interessierte sind zunächst eingeladen zu einer Infoveranstaltung am Montag, 17. November, ab 19 Uhr in der Aula der VHS. Dort stellen die Stadt und VHS Warendorf das Konzept sowie die einzelnen Module vor und beantworten Fragen. Die Teilnahme an der Schulungsreihe ist kostenlos.

Diese startet dann am 14. Januar und läuft bis zum 15. April 2026, jeweils mittwochsabends in der VHS beziehungsweise bei der Feuerwehr.

Das Programm umfasst sieben Module, die Grundlagen und vertiefende Themen verbinden – unter anderem Einführung in den Katastrophenschutz, Erste Hilfe, Brandschutzhelferausbildung, Persönliche Notfallversorgung und Vorsorge, aber auch das Modul „Ehrenamt und Engagement“: Wege ins freiwillige Mitwirken, Aufbau eines Unterstützer- und Spontanhelfersystems.

Neben Fachwissen werden auch didaktische und kommunikative Kompetenzen vermittelt – etwa wie man Informationen in einfacher Sprache weitergibt, Gerüchten entgegenwirkt und mit Empathie über Krisenthemen spricht. So sollen die Teilnehmer als Multiplikatoren wirken und das Thema nachhaltig in die Breite tragen – getreu dem Motto: „Viele Schultern tragen mehr“, so Sölken.

Hintergrund:

Ausfälle von Strom, Wasser, Energie oder Telekommunikation machen das Leben unsicher beziehungsweise können es gefährden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe veröffentlicht Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. Es handelt sich dabei um Handlungsempfehlungen im Notfall, nicht aber um Vorgaben. Die Broschüre kann sowohl bestellt als auch online heruntergeladen werden. Die Empfehlungen greifen Themen auf wie Vorratshaltung für Essen, Trinken, Medikamente, Bargeld und Sachmittel. Darüber hinaus gibt es Tipps dazu, alle wichtigen Papiere in einer Dokumentenmappe griffbereit zu haben und welche dort hineingehören – im Original, als beglaubigte oder einfache Kopie. Ausführungen gibt es auch zur Nutzung der Notfall-Informations- und Nachrichten-App Nina oder zu Adressen im Internet.